Der kleine, mittlerweile 3-jährige Lucas Tylla aus Salem war Anfang 2010 an Leukämie (Blutkrebs) erkrankt. Nach einer zunächst erfolgreich verlaufenen Chemotherapie, nach deren Abschluss sich alle große Hoffnungen auf eine Heilung machten, vermeldeten die Ärtze im Januar 2011 eine Hiobsbotschaft: die Leukämie war zurück, und zwar noch stärker als zuvor. Und die Ärzte machten auch klar, dass Lucas jetzt auf einen passenden Stammzellspender angewiesen ist.
Doch aus dem damaligen weltweiten Pool von ca. 14 Millionen Typisierungsdaten wurde kein passender Spender gefunden. Daher hat Lucas' Onkel Matthias Kaczmarek die Initiative ergriffen und zusammen mit der DKMS (Deutsche Knochenmarkspenderdatei) und vielen freiwilligen Helfern eine Typisierungsaktion organisiert. Diese hat am 27.02.2011 in Salem am Bodensee unter der Schirmherrschaft von Bürgermeister Manfred Härle und dem ehemaligen Handballnationalspieler Markus Baur statt gefunden. Mit 7.327 neuen Spendern war es die bisher größte Aktion in der Geschichte der DKMS. Vielen, vielen Dank nochmals an alle Spender und an alle Helfer.
Leider wurde auch bei dieser Aktion kein passender Spender für Lucas gefunden und die Zeit wurde langsam knapp. Daher entschieden sich die
Ärtze dafür, ein relativ neues Verfahren anzuwenden: Am 26.05.2011 transplantierten die Ärzte
Lucas Stammzellen seines Vaters, obwohl nur drei von zehn sogenannten HLA-Merkmalen mit denen von Lucas übereinstimmten.
Bei einem idealen Spender stimmen alle zehn überein.
Da dieses Verfahren zuvor erst bei zwei Patienten angewandt worden ist, war das Risiko
schwer abzuschätzen. Aber es war der letzte Ausweg für Lucas und seine Eltern.
Und wie es scheint, hat die Familie Tylla endlich das Glück auf ihrer Seite: die Stammzellen wurden von Lucas' Körper angenommen und haben mit der Produktion gesunder Blutzellen begonnen. Aber es war ein harter Weg bis hierhin: für die Stammzelltransplantation musste das Immunsystem von Lucas heruntergefahren werden, wodurch der kleinste Infekt zur größten Gefahr werden konnte. Aus diesem Grund war Lucas zwei Monate in einem Glaskasten in der Uni-Klinik in Ulm untergebracht und nur wenige Personen durften zu ihm. Mit seiner Mutter, die natürlich dauernd an seiner Seite war, hat er dabei viel Zeit mit Spielen, Malen und DVD schauen verbracht.
Aber diese Zeit ist jetzt Vergangenheit und Lucas geht es von Tag zu Tag besser. Auch die kritischen 100 Tage nach der Transplantation
sind mittlerweile überstanden ohne dass Krebszellen zurückgekommen wären. Dennoch gilt Lucas erst nach fünf Jahren ohne Beschwerden als geheilt.
Aber das stört Lucas derzeit wenig: er genießt es einfach, endlich wieder zu Hause über die Wiese flitzen und Ball spielen zu können oder im Sandkasten zu graben.
Nur in den Kindergarten darf er noch nicht, denn dafür ist sein Immunsystem noch zu schwach. Bis dieses wieder voll funktionstüchtig ist kann noch bis zu einem
Jahr vergehen, so die Ärzte.
Der kleine, 2-jährige Lucas Tylla aus Salem am Bodensee hat Leukämie (Blutkrebs). Diese bösartige Erkrankung der weißen Blutkörperchen (Leukozyten: für die Infektabwehr zuständig) entsteht im Knochenmark, dem Blut bildenden Organ des menschlichen Körpers. Hier ist der normale Reifeprozess der weißen Blutkörperchen gestört und es kommt zu einer explosionsartigen Vermehrung dieser Zellen. Nur eine Stammzellspende kann das Leben von Lucas retten.
Alles begann zunächst ganz harmlos. Mit einem grippalen Infekt und Hüftschnupfen brachten ihn seine Eltern Christof und Ulrike Tylla zum Arzt. Die anschließende Diagnose im März 2010 war niederschmetternd: Lucas war an akuter lymphoblastischer Leukämie (kurz ALL) erkrankt.
Es war ein harter Einschnitt in das Leben der noch jungen Familie. Auf die Diagnose folgte eine lange, mehrstufige und intensive Chemotherapie, die immer wieder mit mehrwöchigen Klinikaufenthalten in Ulm verbunden war. Lucas' Mutter Ulrike blieb dabei immer an der Seite ihres Sohnes, Lucas' Vater Christof hingegen pendelte neben seiner Arbeit zwei bis drei Mal pro Woche zwischen Salem und Ulm.
Ende letzten Jahres keimte Hoffnung auf, denn die intensive Chemotherapie scheint angeschlagen zu haben. Ende November folgte deshalb der Übergang in die Dauertherapie, einer milderen Chemotherapie über einen längeren Zeitraum. Sie sollte die geringe Menge der verbliebenen Krebszellen vernichten und einen Krankheitsrückfall verhindern.
Doch am 13.Januar 2011 dann der Rückschlag: die Ärzte in Ulm stellten fest, dass die Leukämie erneut ausgebrochen ist, und zwar noch stärker als zuvor. Und die Ärzte reden nichts schön: für Lucas gibt es als Rettung nur die Stammzellspende eines passenden Spenders. Für die Tyllas brach innerhalb eines Jahres das zweite Mal die Welt zusammen.
Aber es kommt noch schlimmer. Auch wenn die Wahrscheinlichkeit, einen passenden Spender zu finden, im günstigsten Fall bei 1 : 20000 liegt, gibt es zunächst dennoch Hoffnung, diesen aus einem weltweiten Pool von 14 Mio. bereits typisierter Personen zu finden. Doch auch hier haben Lucas und seine Eltern kein Glück. Lucas' Gewebemerkmale scheinen sehr selten zu sein.
Aus diesem Grund hat Lucas' Onkel Matthias Kaczmarek zusammen mit Verwandten und Freunden und in Zusammenarbeit mit der DKMS (Deutsche Knochenmarkspenderdatei GmbH) eine Typisierungsaktion für Lucas und andere ins Leben gerufen.
Werde Sie ein Held! Lassen Sie sich bitte Typisieren!